Abgabe (...des Geruchträgers)

Der Abgabe des Geruchs der gesuchten Person an den Hund ist grosse Bedeutung beizumessen. Die Abgabe erfolgt in zwei Teilen, dem Vorgeruch (Prescent) und der eigentlichen Abgabe. Für den Vorgeruch wird der geöffnete Beutel in welchem der Geruchsträger aufbewahrt wird ca. 1 Meter vor dem Hund platziert. Bei der eigentlichen Abgabe soll der Hund mit der Schnauze tief in den Beutel hineingehen um den Geruch intensiv aufzunehmen.


Abgang

Der eigentliche Start des Trails. Je nach Ort des Abgangs und der Klarheit der Richtung gestaltet sich der Abgang unterschiedlich. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass das Anziehen des Geschirrs als Ritual gehalten wird um dem Hund eindeutig klar zu machen, was seine Aufgabe sein wird.


Anriechen

Hund nimmt Geruch des Induments auf.


Anzeige

Beim Auffinden der vermissten Person (in der Ausbildung die Versteckperson) hat der Hund klar anzuzeigen, dass es sich tatsächlich um die gesuchte Person handelt. Die Anzeige soll freudig, jedoch nicht aggressiv sein. Hochspringen, verbellen oder knurren sind zu vermeiden, könnte es sich bei der Person in der Realität doch um jemanden handeln der vor Hunden Angst hat oder der verwundet ist.


Backtrail

Unter einem Backtrail versteht man eine Fährte/Spur, welche auf gleichem Weg hin und wieder zurück führt um dann in neuer Richtung weiter zu gehen. In der Realität eine häufig auftretende Situation (die zu suchende Person entschliesst sich plötzlich doch eine andere Richtung zu gehen, der eingeschlagene Weg führt in eine Sackgasse usw.) ist der Backtrail im Training eher umstritten. Es gibt Stimmen die dazu plädieren, der Hund müsse den schnellsten, direktesten Weg zum Opfer finden ohne den Umweg eines Backtrails zu nehmen. Andere Philosophien sagen aus, dass der Backtrail unbedingt trainiert werden müsse um den Weg des Vermissten unterbruchslos zu verfolgen.


Belohnung

Wichtig für die Bestätigung des Hundes nach getaner Arbeit ist eine besondere Belohnung, ein richtiger «Joker». Diese Belohnung soll sich von den alltäglich verwendeten «Leckerlis» abheben (z.B. Cervelat, Wienerli, LeParfait o.ä.). Neben der «Gourmet»-Belohnung ist aber auch die verbale Bestätigung äusserst wichtig und wertvoll.


Blindtrail

Ein Begriff aus der Ausbildung, respektive dem Training. Als Blindtrail bezeichnet man eine Spur/Fährte von deren Verlauf der Hundeführer keinerlei Kenntnis hat. Im Gegensatz dazu stehen die Eigenfährte (Spur die vom Hundeführer selbst gelegt wird) oder der Trail mit bekanntem Verlauf, bei dessen Legung der Hundehalter zugegen ist oder deren Verlauf ihm durch den Fährtenleger bekanntgegeben wird.


Geruchsträger

Auch «Scent» (engl. = Duft) oder etwas unpräziser «Indument» (vom lateinischen Wort Indumentum = Kleidung) genannt. Als optimale Geruchsträger gelten eindeutig von der gesuchten Person auf dem Körper getragene Kleidungsstücke (T-Shirt, Pyjama, BH, Unterhose, Mütze usw.). Auch Schlüssel, Portemonnaie oder ähnliches können als Geruchsträger dienen. Gewonnen werden können Geruchsträger mittels unbehandelter Gaze-Pads von Sitzflächen oder ähnlichem, auf welchen die gesuchte Person zweifelsfrei sass oder lag. Gaze-Pads kommen auch in der Ausbildung als Geruchsträger zum Einsatz. Als kontaminierte Geruchsträger gelten alle Objekte, welche durch Zweitpersonen berührt wurden oder bei welchen eine Einwirkung durch Zweitpersonen angenommen werden muss.


Geschirr

Für die optimale Bewegungsfreiheit des Mantrailers ist ein gut sitzendes, nicht einengendes Brustgeschirr unverzichtbar. Optimal ist dieses farblich auffallend oder mit reflektierenden Streifen versehen. Das Anziehen des Geschirrs sollte als Ritual gehandhabt werden um den Hund auf die bevorstehende Aufgabe einzustimmen.


HF

Hundeführer


Indument

siehe Geruchsträger


Joker

siehe Belohnung


Körpersprache (...des Hundes)

Die Körpersprache zählt in jeder Hundesport-Disziplin zu den wichtigsten Faktoren. Auch im Mantrailing ist der Körpersprache sehr grosse Beachtung zu schenken – allerdings der Körpersprache des Hundes. Im «Lesen» seines Hundes steckt die grösste Herausforderung jedes Mantrailing-Hundeführers und es ist eines der wichtigsten Ausbildungsziele.


Leine (auch Schleppleine)

Die beim Mantrailing gebräuchliche Leine ist ca. 5 bis 7 Meter lang. Idealerweise ist sie aus einem Material welches gut fassbar ist und beim Durchgleiten durch die Hand keine Verbrennungen oder Schürfungen verursacht. Für Trails in verkehrsreichem Gebiet sind leuchtfarbene oder reflektierende Leinen zu bevorzugen.


Negativabgang

Als solcher wird die Situation bezeichnet, bei welcher die gesuchte Person nicht vom vermuteten Ausgangspunkt weg gegangen ist, respektive diesen in einem geschlossenen Fahrzeug verlassen hat. Ein Negativabgang endet also ohne dass eine Fährte aufgenommen werden kann.


Negativtrail

Fährte/Spur die zu keiner gesuchten Person führt. Ein Negativtrail kann beispielsweise da enden, wo die gesuchte Person in ein Auto oder in ein öffentliches Verkehrsmittel eingestiegen ist. Negativtrails sind immer wieder Bestandteil der Ausbildung im fortgeschrittenen Stadium(Realsuche). Es ist wichtig den Hund dabei besonders aufmerksam zu loben/bestätigen, damit er erkennen kann, richtig gehandelt zu haben auch ohne offensichtlichen Erfolg.


Trail (engl. = Spur)

Als Trail wird beim Mantrailing die Strecke einer Spur/Fährte bezeichnet.


Trail-Leger

Meist der Trainer. Wird in vielen Büchern auch „der Wissende“ genannt.


Verleitperson (VLP)

Neben der Versteckperson (VP) werden in der Ausbildung immer wieder sogenannte Verleitpersonen eingesetzt. Diese dienen zur Schulung einer klaren Differenzierung des Hundes bei der Anzeige der Versteckperson, resp. des Vermissten. Oft halten sich VP und VLP auf engstem Raum auf und der Hund muss unmissverständlich anzeigen können, wer die gesuchte Person ist.


Versteckperson (VP)

In der Ausbildung und im Training wird mit Figuranten, sogenannten Versteckpersonen, gearbeitet. Zusammen mit dem Übungsleiter legt die VP eine Fährte und verweilt am Ende der Fährte bis die Mantrailing-Teams sie auffinden (Ausnahme Negativtrail). In der Aufbauphase der Ausbildung belohnt/bestätigt die VP den Hund mit einem Joker. Später wird diese Aufgabe – realitätsnäher – durch den Hundeführer übernommen.


Vorgeruch (auch Prescent)

Während der Abgangsvorbereitungen wird der Beutel mit dem Geruchsträger in kurzer Distanz vor dem Hund hingelegt. Somit wird erreicht, dass er bereits erste Geruchspartikel wahrnehmen kann.